Lagarosiphon major (Ridl.) Moss
Deutsche Namen
Wechselblatt-Wasserpest
Aussehen
Die Wechselblatt Wasserpest wird umgangssprachlich auch große Scheinwasserpost oder Afrikanische Wasserpest genannt. Die immergrüne Wasserpflanze besitzt in den unteren Bereichen der Sprossachse bis zu 2 cm lange wechselständige Blätter. Ihre Wurzeln können bis zu 10 m lang werden und sind wenig verzweigt. Die im Sommer blühenden kleinen, weißen Blüten sitzen auf den kurzen Blütenstielen.
Herkunft, Einwanderungsweg und Ausbreitung
Aus ihrem ursprünglichen Areal Südafrikas wurde die Art durch den Aquaristik- und Teichhandel in hoher Stückzahl in Europa Anfang des 20. Jahrhunderts eingeführt. Der erste Fund Deutschlands wurde 1966 in Bayern datiert. Mittlerweile in Süd- und Westeuropa etabliert z.B. Großbritannien, Deutschland, Schweiz, Belgien, Spanien, Italien etc. Die Art ist Klimawandelprofiteur da sie durch die Erwärmung der Gewässerökosysteme begünstigt wird.
Vorkommen im Saarland
Die Art wurde im Saarland vereinzelt nachgewiesen.
Lebensraum
Die Wechselblatt-Wasserpest besiedelt stehende oder sehr langsam fließende Süßgewässer die einen hohen Nährstoffgehalt aufweisen, z.B. Seen, Teiche, Kanäle, Uferzonen von Flüssen etc. Die Tiefe ihrer Wurzeln hängt von der Lichtdurchlässigkeit des Gewässers ab. In klaren Stillgewässern wächst sie bis in 10 m Tiefe. Ihre Biomasse kann bei günstigen Bedingungen >3kg/m² erreichen. Die Art zeigt bei niedriger Temperatur guten Wuchs, wobei ihre optimale Wassertemperatur zwischen 20-25°C liegt.
Problematik
Durch den breiten Temperaturtoleranzbereich der Wechselblättrigen-Wasserpest kommt es zu einem schnellen und dichten Wuchs, was zu einer Wucherung von Gewässern führen kann. Durch die Beschattung ist die Nahrungskette und die Nährstoffdynamik des Gewässers betroffen, da durch die verringerte Lichtzufuhr z.B. Phytoplankton nicht mehr arbeiten können und somit das Gleichgewicht des Ökosystems ins kippen kommt. Unter Eisdecken bleibt die Art ebenfalls vollständig erhalten, was dazu führt, dass sie im Frühjahr im Gegensatz zu einheimischen Arten, die zu der Zeit erst neu austreiben, einen klaren Vorteil besitzt. Außerdem kann die Wasserpest, neben Kohlenstoffdioxid, auch Bicarbonat als Kohlenstoffquelle der Gewässer nutzen und hat somit einen großen Vorteil gegenüber, meist einheimischer Arten, die auf den CO2 als Hauptkohlenstoffquelle angewiesen sind.
Ausgewählte Quellen und weiterführende Literatur
Lagarosiphon major - Wechselblatt-Wasserpest